Die sogenannte Erbpacht (auch Erbbaurecht genannt) gilt für Alleinstehende und Familien als praktische sowie kostengünstige Alternative zum normalen Grundstückskauf – gerade in begehrten Lagen, wo Bauplatz besonders rar und teuer ist. Wer sich den Traum vom Eigenheim auch mit wenig Eigenkapital erfüllen möchte, kann durch einen Erbpachtvertrag häufig einiges sparen. Nur wie funktioniert die Erbpacht eigentlich? Hat ein Erbpachtgrundstück auch Nachteile? Und worauf sollte der zukünftige Pächter außerdem achten?
Viele Menschen träumen vom eigenen Haus, einem großzügigen Grundstück und einem schönen Garten – doch gerade für junge Familien bleibt es häufig bei diesem Traum. Denn meist reicht das Ersparte gerade so aus, um bei der Bank eine bezahlbare Immobilienfinanzierung für den eigentlichen Hausbau zu erhalten. Die zusätzlichen Kosten für das passende Grundstück müssen hingegen über teure Zusatzkredite mit hohen Zinsen finanziert werden. Allerdings bietet das sogenannte Erbbaurecht – umgangssprachlich auch Erbpacht genannt – eine interessante Alternative zum teuren Grundstückskauf. Da es sich hierbei jedoch um ein anspruchsvolles Thema handelt, sollte man die Vor- und Nachteile eines Erbpachtgrundstückes genauer unter die Lupe nehmen.
Was bedeutet Erbpacht – und wie funktioniert dieses spezielle Baurecht?
Bei einer Erbpacht hat der Bauherr die Möglichkeit, das Grundstück für einen befristeten Zeitraum – in der Regel zwischen 50 und 99 Jahre – zu pachten, um darauf ein Eigenheim zu errichten. Häufig werden diese Grundstücke mit entsprechenden Erbbaurechtsverträgen von Stiftungen, Gemeinden oder kirchlichen Institutionen angeboten. Doch mittlerweile treten auch immer mehr Privatpersonen als Erbbaurechtsgeber auf. Der Erbbaunehmer, der das Gebäude später übrigens auch vermieten oder verkaufen kann, muss für die Nutzung des Grundstückes eine jährliche Gebühr entrichten, den sogenannten Erbzins. Dieser liegt meist bei rund vier bis sechs Prozent des gesamten Grundstückswertes.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Erbpacht?
Bei einer Erbpacht verbleibt das Grundstück durchgehend im Besitz des Erbbaurechtsgebers – während der Erbbaurechtsnehmer Eigentümer der darauf befindlichen Immobilie ist. Dieser Umstand kann zu Komplikationen und Problemen führen, wenn sich der Besitzer des Grundstückes beispielsweise ein Mitspracherecht bei Um- und Ausbauten, der Vermietung des Gebäudes oder bei der möglichen Hypothekenbelastung gesichert hat. Außerdem kann der Erbbaurechtsgeber den Pachtvertrag vorzeitig auflösen und den Erbbauzins – also quasi die Miete des Grundstückes – erhöhen und an die aktuelle Marktsituation anpassen. Darüber hinaus gibt es weitere Vor- und Nachteile, die man bei einem Erbpachtgrundstück beachten sollte.