Welche Auszahlungsvoraussetzungen gibt es beim Immobiliendarlehen?
Bevor Banken einen Baukredit auszahlen, sind verschiedene Bedingungen zu erfüllen. Welche Auszahlungsvoraussetzungen es gibt, wie lange es dauert, bis diese vorliegen, und wie der Ablauf bei Darlehensauszahlung ist, erfahren Sie im Folgenden.
- Welche Auszahlungsvoraussetzungen gibt es beim Immobiliendarlehen?
- Was sind die Auszahlungsvoraussetzungen für einen Immobilienkredit?
- Wer legt die Auszahlungsvoraussetzungen fest?
- Wie lange dauert es bis zur Darlehensauszahlung?
- Was ist zu beachten, damit der Kredit fristgerecht ausgezahlt wird?
- Wie ist der Ablauf bis zur Auszahlung des Darlehens?
- Fazit: Auszahlungsvoraussetzungen schnellstmöglich erfüllen
Was sind die Auszahlungsvoraussetzungen für einen Immobilienkredit?
Für die Aufnahme eines Kredits sind zunächst einige grundsätzliche Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu zählen zum Beispiel diese:
- Volle Geschäftsfähigkeit, also volljähriger Kreditnehmer
- Fester Hauptwohnsitz in Deutschland
- Nachweis eines geregelten Einkommens
Handelt es sich um eine Immobilienfinanzierung, erwartet die Bank die Erfüllung weiterer Auszahlungsvoraussetzungen, bevor eine Kreditauszahlung erfolgen kann:
- Nachweis der Grundschuldeintragung ins Grundbuch
- Kaufpreisfälligkeitsmitteilung des Notars
- Vorlage des Kaufvertrags
- Nachweis einer ausreichenden Feuerversicherung
- Ggf. Vorlage des Bauträgervertrags und weiterer Unterlagen über das Bauvorhaben
- Nachweis über den Baufortschritt bei einem Neubauvorhaben inklusive Rechnungen
Individuelle Immobilienfinanzierung dank persönlicher Beratung
Sichern Sie sich jetzt günstige Konditionen!
Wer legt die Auszahlungsvoraussetzungen fest?
Die Bank legt die Auszahlungsvoraussetzungen im Kreditvertrag fest. Bei Neubauvorhaben mit einem Bauträger sind Teilauszahlungen dem Baufortschritt entsprechend üblich. Banken orientieren sich dabei an der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV): Demnach darf der Bauträger maximal 7 Teilrechnungen stellen, sodass einige Schritte zu einer Rechnung zusammengefasst werden. Die Makler- und Bauträgerverordnung sieht folgende Zahlungsschritte vor:
Anteil | Fortschritt |
30 % | Eintragung der Auflassungsvormerkung für den Grundstückskauf |
40 % | Fertigstellung des Rohbaus mit Zimmererarbeiten |
8 % | Fertigstellung von Dachflächen und Dachrinnen |
3 % | Rohinstallation der Heizungsanlagen |
3 % | Rohinstallation der Sanitäranlagen |
3 % | Rohinstallation der Elektroanlagen |
10 % | Einbau der Fenster |
6 % | Innenputz |
3 % | Estrich |
4 % | Fliesenarbeiten Sanitär |
12 % | Bezugsfertigkeit |
3 % | Fassadenarbeiten |
5 % | Vollständige Fertigstellung |
Wie lange dauert es bis zur Darlehensauszahlung?
Die Kreditauszahlung ist vor allem von der Eintragung der Grundschuld und der Kaufpreisfälligkeit abhängig, sofern es sich um die Finanzierung eines Haus- oder Wohnungskaufs handelt. Geht es um einen Neubau oder eine Modernisierung, ergibt sich die Dauer aus dem Baufortschritt.
Bis die Grundschuldeintragung beim Grundbuchamt bearbeitet wurde, kann es bis zu 6 Wochen dauern. Um die Darlehensauszahlung zu beschleunigen, ist die Vorlage einer Notarrangbestätigung möglich. Darin bestätigt der Notar nach Einsicht ins Grundbuch, dass die Grundschuld an der vereinbarten Rangstelle eingetragen wird. Diese Notarbestätigung ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Was ist zu beachten, damit der Kredit fristgerecht ausgezahlt wird?
Idealerweise werfen Darlehensnehmer bereits bei Vorlage des Kreditvertrags einen Blick auf die Auszahlungsvoraussetzungen. So wissen Sie genau, welche Unterlagen erforderlich sind, und können sich rechtzeitig um die fristgerechte Beschaffung kümmern.
Banken stellen Bereitstellungszinsen in Rechnung, sofern der Kreditbetrag nicht innerhalb einer bestimmten Frist abgerufen wird. Gerade wenn Sie einen Neubau planen und der Kredit nicht in einer Summe ausgezahlt wird, ist dieser Punkt für Sie relevant. Planen Sie Ihre Finanzierung so, dass ein möglichst hoher, am besten der gesamte Kreditbetrag während der bereitstellungszinsfreien Zeit abgerufen wird.
Individuelle Immobilienfinanzierung dank persönlicher Beratung
Sichern Sie sich jetzt günstige Konditionen!
Wie ist der Ablauf bis zur Auszahlung des Darlehens?
Handelt es sich um eine Kaufpreisfinanzierung, zahlt die Bank den Kredit üblicherweise direkt an den Verkäufer oder auf ein Notaranderkonto aus. Wichtig ist, dass die Auszahlungsvoraussetzungen – wie etwa die Grundschuldeintragung – erfüllt sind. Für die Auszahlung ist die Vorlage des Kaufvertrags notwendig.
Wer ohne Bauträger in Eigenregie baut, muss der Bank üblicherweise Handwerker- oder Materialrechnungen einreichen. Darüber hinaus gehören in diesen Fällen auch Bautenstandsberichte des begleitenden Architekten zu den Auszahlungsvoraussetzungen. Häufig erwartet die Bank zusätzlich zu dieser Bestätigung auch die Vorlage von Fotos.
Fazit: Auszahlungsvoraussetzungen schnellstmöglich erfüllen
Wer ein Baufinanzierungsdarlehen aufnimmt, muss zur Auszahlung der Kreditsumme bestimmte Auszahlungsvoraussetzungen erfüllen. Die konkreten Bedingungen ergeben sich aus dem Kreditvertrag. Entscheidend ist vor allem die ranggerechte Eintragung der Grundschuld, die als Sicherheit für das Darlehen gilt. Kreditnehmer sollten im besten Fall dafür sorgen, dass die Voraussetzungen schnellstmöglich erfüllt werden, damit eine umgehende Auszahlung des Kredits möglich ist. Wird eine Bedingung nicht erfüllt, gerät das gesamte Vorhaben ins Stocken und die Kreditauszahlung verzögert sich. Dauert es zu lange, werden unter Umständen Bereitstellungszinsen fällig.
Bildnachweis: Inside Creative House / Shutterstock.com