Fremdkapital bei der Baufinanzierung

Was ist Fremdkapital?

Laut Definition ist Fremdkapital in der Betriebswirtschaft das Kapital, das nicht aus eigenen Mitteln, sondern von fremden Gläubigern stammt. Für die Aufnahme des Geldes muss der Schuldner einen festgelegten Zinssatz entrichten und die Schuld innerhalb einer bestimmten Frist zurückzahlen.

Geht es um den Kauf oder Neubau einer Immobilie, beschafft der Käufer oder Bauherr sich das Fremdkapital im Rahmen einer Baufinanzierung. Einen Teil des Vorhabens deckt der Darlehensnehmer aus Eigenkapital, den Rest finanziert per Kredit, der über eine Grundschuldeintragung zugunsten der Bank abgesichert wird. Mögliche Darlehensgeber für dieses Fremdkapital sind Banken, Privatpersonen, Versicherungen oder auch der Arbeitgeber.

Das Risiko für die Bank sinkt, wenn der Kreditnehmer einen hohen Eigenkapitalanteil in das Vorhaben einbringt. Ideal ist ein Anteil von 20 Prozent an den Gesamtkosten. Möglich ist unter Umständen auch eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital. Hier sind jedoch eine ausgezeichnete Bonität und sehr gute Einkommensverhältnisse nachzuweisen. Ob Banken diese sogenannten 110-Prozent-Finanzierungen gewähren, hängt vom Einzelfall ab.

Was ist die Fremdkapitalquote?

Die Fremdkapitalquote ist die Höhe des Kreditanteils am gesamten Vorhaben. Ausgehend von einem Eigenkapitaleinsatz von 20 Prozent ergibt sich also eine Fremdkapitalquote von 80 Prozent. Eine höhere Quote bedeutet ein höheres Risiko, sodass Banken dafür einen höheren Zinssatz in Rechnung stellen.

Wie viel Fremdkapital ist notwendig? 

Zur Ermittlung des Fremdkapitals wird das Eigenkapital von den Gesamtkosten subtrahiert. Bei einer Baufinanzierung ist es wichtig, dass der Darlehensnehmer in der Lage ist, die monatlichen Raten aus seinem Einkommen zu tragen. Nur wenn eine Budgetrechnung der Bank positiv verläuft, ist eine Kreditaufnahme möglich.

Wie nimmt man Fremdkapital auf?

Üblich ist die Aufnahme von Fremdkapital für einen Hauskauf oder einen Neubau bei einer Bank, einer Bausparkasse oder einer Versicherung. Die Anbieter stellen verschiedene Baufinanzierungsprodukte bereit. Der Darlehensnehmer legt Unterlagen zur finanzierenden Immobilie und seinen Einkommensverhältnissen vor und stellt einen Kreditantrag. Nach Prüfung der Unterlagen erhält er ein Finanzierungsangebot.