Gestehungskosten – mit diesen Kosten müssen Käufer und Bauherren rechnen
Im Zusammenhang mit dem Bau oder Kauf einer Immobilie ist neben Kauf- beziehungsweise Baukosten mit weiteren Aufwendungen zu rechnen. Die Gesamtheit aller Kosten, die bis zur Bezugsfertigkeit Ihrer Immobilie entstehen, wird als Gestehungskosten bezeichnet. Im Folgenden erfahren Sie, welche Kosten anfallen und in welchen weiteren Bereichen der Begriff Gestehungskosten ebenfalls gebräuchlich ist.
Was sind Gestehungskosten?
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Kosten- und Leistungsrechnung. Bei Gestehungskosten handelt es sich demnach um alle Aufwendungen, die bei der Herstellung, Fertigung oder Anschaffung eines Produkts oder einer Immobilie anfallen. Daher werden die Begriffe Herstellungskosten und Fertigungskosten synonym dazu verwendet.
Allgemein beschreiben Gestehungskosten also jene Kosten, die für die Produktion eines Wirtschaftsgutes aufgewendet werden.
Was sind Gestehungskosten bei einem Bauvorhaben?
Für Bauherren fallen bei einem Neubau verschiedene Kosten an, die sich aus den Aufwendungen für das Objekt, den Kauf- und Finanzierungskosten sowie sonstigen Kosten zusammensetzen. Ein Überblick über die möglichen Kosten:
- Grundstückskaufpreis
- Grunderwerbsteuer
- Notar- und Grundbuchkosten
- Maklerprovision
- Kosten für die Baugenehmigung
- Aufwendungen für den Architekten
- Erschließungskosten, sofern das Grundstück noch nicht erschlossen ist
- Versicherungen während der Bauzeit (z. B. Bauleistungsversicherung, Bauhaftpflicht)
- Baukosten
- Kosten für Baumaterial
- Kosten für Baustrom und Wasser auf der Baustelle
- Anlage der Außenanlagen
Bauen Sie Ihr Haus mit einem Bauträger, sind Aufwendungen rund um das Bauvorhaben – wie Architektenkosten oder Baugenehmigung – bereits in den Baukosten enthalten. Die Übergabe der Immobilie erfolgt bezugsfertig. Sie tragen in diesem Fall Erwerbsnebenkosten und Finanzierungskosten.
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Welche Gestehungskosten fallen beim Immobilienkauf an?
Kaufen Sie eine Bestandsimmobilie, kommen neben dem Kaufpreis die üblichen Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Notarkosten auf Sie zu. Planen Sie eine Modernisierung, zählen diese Aufwendungen ebenfalls zu den Gestehungskosten.
In welchen weiteren Bereichen spricht man von Gestehungskosten?
Auch bei der Stromerzeugung fallen Gestehungskosten an. In den Aufwendungen sind alle Kosten enthalten, die für die Stromerzeugung eines bestimmten Energieträgers notwendig sind. Vergleiche zeigen die Stromgestehungskosten für verschiedene Energiequellen, sodass Verbraucher die günstigste Energieerzeugung ermitteln können.
Bei der Wärmeerzeugung dienen die Wärmegestehungskosten als Vergleichsmöglichkeit für unterschiedliche Heizsysteme. Die Aufwendungen zeigen, welche Kosten beispielsweise beim Betrieb einer Öl-, Gas oder Pelletheizung anfallen, und bieten damit eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
Fazit: Gestehungskosten bei der Kalkulation nicht vernachlässigen
Zu den Gestehungskosten gehören alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Kauf oder dem Bau einer Immobilie stehen. Die Kalkulation der Kosten sollten Sie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Insbesondere bei einem Neubau können sich während der Planungs- und Bauzeit teilweise noch deutliche Teuerungen verschiedener Kostenpositionen ergeben. Eine sorgfältige Kalkulation sorgt daher für eine solide Finanzierung und bildet eine gute Grundlage für Ihr Vorhaben.
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