Diese 12 Hausbau-Fehler sollten Sie vermeiden
Der Hausbau ist wohl einer der spannendsten, aber auch folgenreichsten Schritte im Leben vieler Menschen. Leider ist die Angelegenheit jedoch komplex und sowohl in der Planung als auch während der eigentlichen Bauphase können sich zahlreiche Fehler einschleichen. Damit Sie davon möglichst verschont bleiben, haben wir Ihnen hier eine Übersicht über die größten Fehler beim Hausbau zusammengestellt.
- Diese 12 Hausbau-Fehler sollten Sie vermeiden
- Fehler 1: Mangelnde Entschlossenheit
- Fehler 2: Nicht auf lange Sicht planen
- Fehler 3: Schlechte Budgetplanung
- Fehler 4: Fördermittel nicht nutzen
- Fehler 5: Fehlender Kreditvergleich
- Fehler 6: Voreiliger Grundstückskauf
- Fehler 7: Bauzeit unterschätzen
- Fehler 8: Falschen Bauunternehmer wählen
- Fehler 9: Eigenleistung überschätzen
- Fehler 10: Bauvertrag und Leistungsbeschreibung nicht gewissenhaft lesen
- Fehler 11: An der falschen Stelle sparen
- Fehler 12: Mängel nur zögerlich ansprechen
- Fazit: So vermeiden Sie Fehler beim Hauskauf
Fehler 1: Mangelnde Entschlossenheit
Ein entscheidender Fehler beim Hausbau ist die mangelnde Entschlossenheit. Oftmals zögern Bauherren wichtige Entscheidungen hinaus oder sind unsicher, welche Richtung sie einschlagen sollen. Dies kann zu Verzögerungen im Bauprozess und möglicherweise zu unüberlegten Impulsentscheidungen führen, die später oftmals bereut werden.
Es ist daher wichtig, dass Sie von Anfang an klare Vorstellungen haben und sich nicht von Zweifeln leiten lassen. Überlegen Sie sich vorher unter anderem genau, wie groß Ihr Haus sein soll, welche architektonische Stilrichtung Sie einschlagen wollen und welche Ausrichtung Sie bevorzugen. Die sorgfältige Planung und gezielte Recherche können hierbei helfen, um einen klaren Kurs zu setzen. Oft hilft es auch, sich im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören und dort nachzufragen, was gut gelaufen ist und welche Entscheidungen später bereut wurden.
Fehler 2: Nicht auf lange Sicht planen
Während Sie die Innengestaltung Ihres Hauses problemlos verändern und anpassen können, sollte das Haus an sich auch langfristig Ihren Vorstellungen entsprechen. Wichtig ist daher, dass Sie von Anfang an auch an Morgen denken. So sorgen viele Stockwerke etwa für viel Platz, doch im Alter können die vielen Treppen den Alltag im Eigenheim zur Belastung machen. Auch sollten Sie den Platz so planen, dass Ihnen das Haus später – wenn die Kinder einmal ausgezogen sind – nicht viel zu groß ist. Immerhin kostet jeder Quadratmeter bares Geld – und das nicht nur beim Bau selbst, sondern auch in Form von laufenden Nebenkosten.
Fehler 3: Schlechte Budgetplanung
Ein weiterer häufiger Fehler beim Hausbau ist eine unzureichende Budgetplanung. Bauherren neigen dazu, die Kosten für den Hausbau zu unterschätzen, oder vergessen, wichtige Ausgabenposten einzukalkulieren. Dies kann zu finanziellen Engpässen führen und den Bau verzögern. Planen Sie daher neben den reinen Baukosten auch die folgenden Mehrkosten mit ein:
- Baunebenkosten (z. B. Grunderwerbsteuer, Notarkosten)
- Kosten für Aufbau und Sicherung der Baustelle
- Kosten für etwaige Gutachten und behördliche Dinge (z. B. Bodengutachten, Baugenehmigung)
- Kosten für die Vorbereitung des Grundstücks (z. B. Erdaushubarbeiten, Altlastenbeseitigung, Erschließung)
- Kosten für Versicherungen
Es ist ratsam, frühzeitig ein realistisches Budget zu erstellen und dabei auch Puffer für unvorhergesehene Kosten einzuplanen. Zudem ist es wichtig, regelmäßig die finanzielle Lage zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
An dieser Stelle sollten Sie sich auch überlegen, wie viel Haus Sie sich überhaupt leisten können und wollen: Führen Sie am besten mehrere Monate Haushaltsbuch und prüfen Sie so, wie viel Geld Sie wirklich in Ihre Baufinanzierung einbringen können, ohne sich zu stark einschränken zu müssen. Auch ein Kassensturz ist nötig, um zu prüfen, wie viel Eigenkapital vorhanden ist. Anhand dieser Werte können Sie schließlich den maximalen Darlehensbetrag ermitteln und Kontakt mit den Banken aufnehmen.
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Fehler 4: Fördermittel nicht nutzen
Es ist sehr ärgerlich, wenn Sie erst nach dem Bau feststellen, dass Ihnen eigentlich attraktive Finanzspritzen zugestanden hätten. Nehmen Sie sich daher schon vor der Bauphase die Zeit und prüfen Sie, welche staatlichen und regionalen Förderprogramme für Bauherren aktuell angeboten werden. Eine gute erste Anlaufstelle hierfür ist die KfW, die etwa Förderkredite für den Bau von Energie-Effizienz-Häusern, aber auch für energetische Einzelmaßnahmen vergibt. Wichtig dabei ist immer, dass Sie die Förderung beantragen müssen, bevor Sie mit dem Bau beziehungsweise mit der Einzelmaßnahme beginnen.
Fehler 5: Fehlender Kreditvergleich
Ein entscheidender Fehler ist es, sich nicht ausreichend über verschiedene Kreditangebote zu informieren. Bauherren sollten nicht nur auf die Konditionen der eigenen Hausbank vertrauen, sondern verschiedene Angebote vergleichen. Unterschiedliche Kreditinstitute bieten unterschiedliche Zinssätze und Konditionen an, die erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtkosten des Hausbaus haben können. Ein gründlicher Kreditvergleich lohnt sich daher, um langfristig finanzielle Vorteile zu erzielen.
Eine wichtige Kennzahl beim Kreditvergleich ist der Effektivzins, der am ehesten die wahren Kosten eines Darlehens widerspiegelt. Da er aber von Kreditgebern auf unterschiedliche Weise berechnet wird, sollten Sie darüber hinaus immer auf das Kleingedruckte achten: Sind Sondertilgungen möglich und wenn ja, in welcher Höhe? Kann das Darlehen in Krisenzeiten pausiert werden? Lassen sich die Monatsraten flexibel anpassen und wenn ja, wie häufig?
Fehler 6: Voreiliger Grundstückskauf
Guter Baugrund ist mittlerweile eine wahre Rarität, vor allem in sehr nachgefragten Regionen. Nichtsdestotrotz sollten Sie nicht direkt beim erstbesten Grundstück zuschlagen, sondern dieses einer eingehenden Prüfung unterziehen. Dabei sind Aspekte wie Lage, Bodenbeschaffenheit, Bebaubarkeit und Erschließung von großer Bedeutung. Ist das Grundstück etwa noch nicht erschlossen, müssen Sie mit erheblichen Mehrkosten rechnen.
Auch den örtlichen Bebauungsplan sollten Sie vorab einsehen, denn es können bauliche Einschränkungen vermerkt sein, die Ihnen Steine in den Weg legen könnten. So ist dort etwa häufig die maximale Anzahl an Geschossen sowie die größtmögliche bebaubare Fläche festgehalten.
Fehler 7: Bauzeit unterschätzen
Kaum jemand kann die tatsächliche Bauzeit exakt abschätzen – auch der erfahrenste Bauunternehmer nicht. Bauherren neigen dazu, optimistisch zu planen, und gehen oft davon aus, dass der Bau schneller abgeschlossen sein wird, als es tatsächlich der Fall ist. Verzögerungen durch unvorhergesehene Ereignisse wie Wettereinflüsse oder unerwartete Bauprobleme werden dabei oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Wohnen Sie aktuell etwa noch zur Miete, sollten Sie den Mietvertrag besser noch ein wenig länger laufen lassen und Puffer einplanen. Eine kurzfristige Alternativunterkunft ist nur schwer zu finden und darüber hinaus ist das Leben inmitten von Umzugskartons keine angenehme Situation. Eine realistische Zeitplanung ist entscheidend, um derartige Enttäuschungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Fehler 8: Falschen Bauunternehmer wählen
Die Auswahl des Bauunternehmers ist ein entscheidender Schritt im Hausbauprozess. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit für die Recherche und den Vergleich der verschiedenen Anbieter. Hierbei können Sie unter anderem auf die folgenden Aspekte achten:
- Wie lange ist der Bauunternehmer bereits aktiv?
- Wie sehen seine abgeschlossenen Projekte aus?
- Was sagen die Kundenbewertungen?
- Wie transparent ist die Preiskommunikation?
- Wie detailliert ist das Leistungsverzeichnis?
- Wie seriös sieht die Webseite aus?
- Wie einfach ist der Bauunternehmer zu erreichen?
- Haben Freunde und Bekannte bereits Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht und wenn ja, welche?
Bei einem unerfahrenen oder unzuverlässigen Bauunternehmer kann es zu Qualitätsproblemen, Verzögerungen und zusätzlichen Kosten kommen. Noch kritischer wird es, wenn der Bauunternehmer Ihrer Wahl noch während der Bauphase Insolvenz anmelden muss. Im schlimmsten Fall stehen Sie dann vor einem halbfertigen Haus und bekommen bereits gezahlte Abschläge nicht mehr zurück. Aus diesem Grund sollten Sie auch nie in Vorkasse gehen, sondern nach Fertigstellung und Abnahme der einzelnen Bauabschnitte Teilzahlungen erbringen.
Fehler 9: Eigenleistung überschätzen
Bauherren neigen dazu, bestimmte Aufgaben selbst übernehmen zu wollen, um Handwerkerkosten zu sparen. Darüber hinaus kann sich Eigenleistung auch positiv auf Ihre Finanzierung auswirken, da Banken einen gewissen Anteil der Leistung – meist bis zu 15 Prozent des Kaufpreises – als Eigenkapital anrechnen, was dann wiederum den Zinssatz ein wenig senken kann.
Doch wenn eigene Expertise und praktische Fähigkeiten nicht ausreichen, kann dies zu Qualitätsproblemen und Verzögerungen führen. Beim Bau bringt eine kleine Unachtsamkeit oft schwerwiegende Folgefehler mit sich. Achten Sie daher darauf, Ihre handwerkliche Kompetenz realistisch einzuschätzen, und überlegen Sie vorab, welche Aufgaben Sie in Eigenleistung erbringen können und wo doch professionelle Hilfe notwendig ist. Das Verputzen und Streichen von Wänden sowie das Verlegen von Fußböden stellt für viele Bauherren kein Problem dar. Sanitär- und Elektroinstallationen sollten Sie hingegen immer einem Profi überlassen. Bedenken Sie bei der Planung im Übrigen auch den Zeitaufwand, den Eigenleistungen nun einmal mit sich bringen. Vermutlich gehen Sie während der Bauphase weiterhin Ihrer regulären Arbeit nach. Bleibt dann keine Zeit mehr für die Baustelle, kann dies andere Gewerke behindern und zu Verzögerungen führen.
Fehler 10: Bauvertrag und Leistungsbeschreibung nicht gewissenhaft lesen
Bauvertrag und Leistungsbeschreibung zählen zu den wichtigsten Unterlagen beim Hausbau. Sobald Sie diese in den Händen halten, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die beiden Dokumente auch eingehend zu prüfen. Stimmen die Rahmendaten? Sind all Ihre Materialwünsche korrekt vermerkt? Sind alle Leistungen und die dazugehörigen Kosten klar ersichtlich?
Bauherren, welche die Lektüre dieser Dokumente vernachlässigen, laufen Gefahr, später mit unerwarteten Kosten oder unzureichenden Leistungen konfrontiert zu werden. Zögern Sie dabei auch nicht, Rückfragen zu stellen und um weitere Erläuterungen zu bitten, vor allem wenn es um Fachausdrücke geht. So bedeutet das trügerische Wort „schlüsselfertig“ häufig nicht, dass Sie direkt einziehen können. Stattdessen fehlt bei dieser Ausbaustufe oft noch der gesamte Innenausbau.
Da der Erfolg Ihres Bauvorhabens auch unmittelbar mit den vertraglichen Grundlagen zusammenhängt, ist es ratsam, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. So stellen Sie sicher, dass der Vertrag fair und transparent ist und den eigenen Vorstellungen entspricht. Darüber hinaus kann ein Fachmann Ihnen wertvolle Tipps für zusätzliche, bauherrenfreundliche Klauseln geben. So können Sie sich etwa eine Entschädigung zusichern lassen, wenn das vereinbarte Fertigstellungsdatum nicht eingehalten wird.
Fehler 11: An der falschen Stelle sparen
Natürlich möchten alle Bauherren den Hausbau möglichst kosteneffizient angehen und dabei kein unnötiges Geld verschwenden. Sparen ist grundsätzlich auch eine gute Sache, doch nur, wenn die Einsparungen an den richtigen Stellen erfolgen. Wenn Sie sich nicht für die teuerste Wandfarbe oder den hochwertigsten Bodenbelag entscheiden, hat dies voraussichtlich keine großen Auswirkungen auf Ihre Lebens- und Wohnqualität. Geht es jedoch um relevante Baumaterialien, die langfristig die Stabilität Ihres Hauses sicherstellen, sollten Sie besser nicht zu knausrig sein. Denn dies kann über kurz oder lang zu Qualitätsproblemen führen und möglicherweise später höhere Reparaturkosten nach sich ziehen.
Auch wenn es um fremde Hilfe geht, sollten Sie besser den einen oder anderen Euro mehr investieren. Ziehen Sie beispielsweise bei der Endabnahme einen Sachverständigen hinzu und lassen Sie diesen den Zustand des Hauses genau dokumentieren. Zwar führt dies natürlich zu Mehrkosten, doch haben Sie bei später auftretenden Mängeln mehr gegen den Bauunternehmer in der Hand und können einfacher auf Nachbesserung bestehen.
Fehler 12: Mängel nur zögerlich ansprechen
Die wohl wichtigste Aufgabe eines Bauherren besteht in der Abnahme der einzelnen Bauabschnitte und Gewerke. Ein oberflächlicher Blick reicht hier meist nicht aus. Planen Sie ausreichend Zeit für die Abnahme ein und kontrollieren Sie die erbrachten Leistungen auf Herz und Nieren. Prüfen Sie auch, ob die Arbeit so erbracht wurde, wie im Leistungsverzeichnis vereinbart.
Viele Bauherren scheuen aus Angst vor Konflikten davor zurück, auf Probleme hinzuweisen. Doch das Ignorieren von Mängeln kann zu größeren Schwierigkeiten führen und die Qualität des fertigen Hauses nachhaltig beeinträchtigen. Es ist wichtig, eine offene Kommunikation mit dem Bauunternehmer zu pflegen und Baumängel sofort anzusprechen, um eine zeitnahe Lösung zu finden und mögliche Folgeprobleme zu vermeiden. Idealerweise übernehmen Sie diese wichtige Aufgabe nicht alleine, sondern holen sich fachkundige Unterstützung. Ziehen Sie etwa bei der finalen Abnahme einen Sachverständigen hinzu.
Fazit: So vermeiden Sie Fehler beim Hauskauf
Selbst wenn Sie sich vorab mit allen möglichen Fehlerquellen auseinandersetzen und versuchen, aus Erfahrungen im Freundes- und Bekanntenkreis zu lernen, werden Sie nie gänzlich vor Baufehlern gefeit sein. Der Hausbau ist so komplex, dass immer die eine oder andere Sache schiefgehen kann. Wichtig ist allerdings, dass Sie das Fehlerpotenzial gerade bei den relevanten Schritten möglichst minimieren: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Budgetplanung und Finanzierung auf einem soliden Fundament stehen, und überlegen Sie ganz genau, wie Sie sich ihr zukünftiges Zuhause vorstellen. Scheuen Sie auch vor Konflikten mit dem Bauunternehmen nicht zurück, bestehen Sie auf einen detaillierten und transparenten Bauvertrag und zeigen Sie alle auftretenden Mängel oder Abweichungen von der Leistungsbeschreibung direkt an. Wenn Sie all diese Vorkehrungen treffen, werden Sie kleinere Probleme nicht aus der Ruhe bringen.
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