Sind Immobilien als Altersvorsorge noch sinnvoll?
Immobilien sind eine sehr beliebte Anlageform in Deutschland – als allgemeine Geldanlage und als spezieller Baustein für die private Altersvorsorge. Schließlich können sie im Alter entweder zum mietfreien Wohnen oder durch eine Vermietung zum Erwirtschaften einer Zusatzrente genutzt werden. Auf welche Weise Immobilien als Altersvorsorge dienen können, was es zu beachten gibt und unter welchen Umständen sich eine Immobilieninvestition als Altersvorsorge lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Darum sind Immobilien als Altersvorsorge so beliebt
Eine Immobilie kann als Altersvorsorge gleich mehrere Vorteile mit sich bringen. Zum einen müssen sich Immobilienbesitzer im Alter keine Gedanken über Mieterhöhungen machen, da sie mietfrei in den eigenen vier Wänden wohnen können. Zum anderen ist eine Immobilie als Altersvorsorge auch unter Sparern sehr beliebt. Wer nämlich sein Geld in Immobilien investiert, kann durch die Vermietung laufende Einnahmen erzielen und auf diese Weise die eigene Rente aufbessern. Auch ein späterer Verkauf kann zu attraktiven Erträgen führen.
Nicht zuletzt aufgrund aktuell besonders niedriger Zinsen ist diese Form der Geldanlage deutlich ertragreicher als etwa ein Sparbuch oder ein Festgeldkonto. Gleichzeitig machen die niedrigen Zinsen Baufinanzierungen besonders günstig und den Immobilienerwerb noch attraktiver.
Die folgenden Aspekte zeigen, wann sich eine Immobilie zur Eigennutzung, zur rentablen Vermietung oder zum ertragreichen Weiterverkauf eignet und somit als Baustein für die Altersvorsorge genutzt werden kann.
Altersvorsorge mit Immobilien: Diese Möglichkeiten gibt es
Es gibt drei Möglichkeiten, wie Sie eine Immobilie als Altersvorsorge nutzen können. Sie können die Immobilie
- selbst bewohnen und im Alter Miete sparen,
- vermieten und regelmäßiges Einkommen generieren oder
- möglichst gewinnbringend weiterverkaufen.
Unter welchen Umständen diese Optionen zu Altersvorsorgezwecken sinnvoll sind, wird im Folgenden genauer beleuchtet.
Eine selbstgenutzte Immobilie als Altersvorsorge
Sind Sie Eigentümer einer Immobilie und nutzen diese im Alter selbst, liegen die Vorteile auf der Hand: Sie müssen keine Miete mehr zahlen und sich nicht vor Mieterhöhungen fürchten. Allerdings können Sie die auf diese Art gewonnene Freiheit nur dann genießen, wenn Sie bereits beim Kauf oder Bau der Immobilie einiges beachtet haben. Damit Ihnen die Immobilie als Alterswohnsitz dienen kann, sollte sie unter anderem wie folgt beschaffen sein:
- barrierefrei gestaltet. Insbesondere sollten Bäder leicht zugänglich und Türen ausreichend breit sein. Absätze und hohe Schwellen zwischen einzelnen Räumen sollten genau wie mehrere Stockwerke nicht vorhanden sein. Ein Aufzug erleichtert im Alter den Zugang zur Wohnung.
- gut gelegen. Es sollte eine gute Verkehrsanbindung an öffentliche Verkehrsmittel vorhanden sein. Auch Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte sollten gut erreichbar sein.
- angemessen groß. Eine zu große Wohnung oder gar ein Haus mit großem Garten kann im Alter schnell zur Belastung werden, da die Pflege mehr Zeit erfordert und anstrengender ist.
Sollte Ihre Immobilie die baulichen Anforderungen an ein seniorengerechtes Zuhause nicht erfüllen, können Sie selbstverständlich Umbauten vornehmen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass damit weitere Kosten verbunden sind. Gleiches gilt außerdem für nötige Reparaturen und Instandhaltungen. Als Immobilieneigentümer sind Sie hierfür selbst verantwortlich und sollten daher rechtzeitig Instandhaltungsrücklagen bilden.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Ihre Immobilie sollte bis zum Renteneintritt abbezahlt sein. Anderenfalls übersteigen die finanziellen Belastungen, die durch Kreditrate, Instandhaltungskosten, Grundsteuer, Wasser, Abwasser, Versicherungen und Müllbeseitigung entstehen, oft die Kosten einer Mietwohnung.
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Altersvorsorge durch eine vermietete Immobilie
Als Immobilieneigentümer haben Sie die Möglichkeit, Ihre Immobilie durch Vermietung zur Altersvorsorge zu nutzen. In diesem Fall handelt es sich bei der nicht selbst bewohnten Immobilie um ein sogenanntes Renditeobjekt. Für diese Art der Altersvorsorge eignen sich neben Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen insbesondere Mehrfamilienhäuser.
Durch die regelmäßigen Mieteinnahmen können Sie gezielt Ihre Rente aufbessern – sofern die Immobilie bereits abbezahlt wurde. Ist dies nicht der Fall, müssen die Mieteinnahmen oft vollständig zur Tilgung der Baufinanzierung eingesetzt werden. Nur eine abbezahlte vermietete Immobilie wird also einen positiven Effekt auf Ihre finanzielle Situation im Alter haben.
Weiterhin sollten Sie bedenken, dass Sie eventuell selbst weiterhin Miete zahlen und Ihre Mieteinnahmen zudem versteuern müssen. Außerdem sind Sie finanziell für Reparaturen sowie Instandhaltungen der Immobilie verantwortlich. Sinnvoll ist es daher, bereits vor dem Eintritt ins Rentenalter ausreichend Rücklagen zu bilden, um diesen Verpflichtungen nachkommen zu können.
Immobilienverkauf zur Altersvorsorge
Um als Altersvorsorge dienen zu können, muss eine Immobilie nicht vermietet oder selbst bewohnt werden. Vielmehr kann auch der Verkauf einer Immobilie lohnend sein, um vom Verkaufserlös im Alter zu leben. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie eine abbezahlte Immobilie im Alter verkaufen. Oft ist es Ihnen so möglich, sich mit dem Verkaufserlös einen angenehmen Ruhestand in einer altersgerechten Mietwohnung zu ermöglichen.
Bedenken sollten Sie hierbei: Dieses Vorsorgemodell geht nur dann auf, wenn Ihre Rente ausreichend hoch ist, um gemeinsam mit dem Erlös aus dem Immobilienverkauf Ihren Lebensunterhalt dauerhaft zu bestreiten. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass es bei vielen Immobilien schwer abzusehen ist, welchen Verkaufserlös sie in der Zukunft einbringen werden. Daher ist diese Variante mit mehr Unsicherheiten verbunden als die anderen beiden.
Eine Immobilie als Altersvorsorge: Darauf kommt es bei der Finanzierung an
Damit eine Immobilie tatsächlich als Altersvorsorge dienen kann, ist neben der passenden Größe und Lage insbesondere die Finanzierung der Immobilie wichtig. Schließlich können Vermietung, Verkauf oder das Bewohnen der Immobilie im Alter nur dann für finanzielle Entlastung sorgen, wenn die Immobilie bei Renteneintritt vollständig abbezahlt ist.
Als Immobilienkäufer sollten Sie die Finanzierung Ihrer Immobilie daher solide gestalten. Dies bedeutet, dass Sie die Baufinanzierung so planen, dass die Immobilie bei Renteneintritt auf jeden Fall vollständig abbezahlt ist. Das lässt sich am leichtesten dann erreichen, wenn Sie die Baudarlehenssumme durch das Einbringen von ausreichend Eigenkapital möglichst gering halten oder die Höhe der Tilgungsraten so wählen, dass eine Rückzahlung bis zum Renteneintritt gewährleistet ist.
Fazit: So wird eine Immobilie als Altersvorsorge sinnvoll
Eine vermietete oder selbstbewohnte Immobilie sowie ein Immobilienverkauf kann als Altersvorsorge sinnvoll sein – sofern die Immobilie zum Zeitpunkt des Renteneintritts abbezahlt ist. Ist das der Fall, können Sie Ihre Rente durch Mieteinnahmen bzw. den Verkaufserlös aufbessern oder Mietausgaben durch das Bewohnen Ihrer Immobilie einsparen.
Ist die Immobilie zum Zeitpunkt des Renteneintritts hingegen nicht abbezahlt, stellt sie oft eine finanzielle Belastung dar. Kreditraten gemeinsam mit Reparatur- und Instandhaltungskosten, Grundsteuer und sonstigen Ausgaben rund um die Immobilie belasten Sie dann finanziell oft mehr, als es bei den Ausgaben für eine gleichwertige Mietwohnung der Fall wäre.
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