Jemand will an einer Wand Schimmel entfernen

Schimmel entfernen: So klappt es

Schätzungen zufolge hat jeder fünfte Haushalt in Deutschland irgendwann mit Schimmel zu kämpfen. Besonders tückisch daran ist, dass die schwarzen oder gelben Flecken nicht nur unansehnlich sind, sondern langfristig auch die Bausubstanz angreifen und die Gesundheit der Bewohner bedrohen. Erfahren Sie hier, wie Sie die Ursachen für den Schimmelbefall erkennen und wie Sie die Sporen effizient wieder entfernen können.

Ursachen: Wie entsteht Schimmel?

Sie haben Schimmel in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus entdeckt? Bevor Sie nun direkt in den nächsten Baumarkt fahren, um Schimmelentferner zu kaufen, sollten Sie sich immer mit den Ursachen des Schimmels auseinandersetzen. Denn geht der Befall etwa auf bauliche Mängel oder auf ein defektes Rohr zurück, dann bringt die oberflächliche Entfernung nur kurzzeitige Linderung. Stattdessen sollten Sie das Problem an der Wurzel packen.

Schimmel entsteht immer dann, wenn die Bedingungen für die Pilzsporen optimal sind. Besonders wohl fühlen sich die Sporen bei einer hohen Feuchtigkeit in Verbindung mit geeigneten Nährböden wie Tapeten, Silikon oder Textilien. Haben Sie daher vor allem die relative Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause immer im Blick. Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen stets zwischen 55 und 60 Prozent liegt. Überprüfen können Sie das Ganze mithilfe eines Hygrometers. Auch die Temperatur ist entscheidend: Lassen Sie selbst ungenutzte Räume nicht gänzlich auskühlen, sondern achten Sie darauf, dass stets eine Mindesttemperatur von etwa 16 Grad gegeben ist. Wohnräume wie Wohnzimmer, Küche, Bad und Kinderzimmer sollten Sie konstant auf 20 bis 21 Grad heizen. Auch eine ausreichende Luftzirkulation muss gegeben sein: Stellen Sie große Möbelstücke wie Sofas oder Kommoden nie direkt an kalte Außenwände und halten Sie ein strenges Lüft-Regime ein: Statt die Fenster nur zu kippen, sollten Sie mehrmals täglich für etwa 5 bis 10 Minuten stoßlüften.

Wird zu wenig gelüftet und falsch geheizt, geht Schimmel in der Regel auf das Fehlverhalten der Bewohner zurück. Doch Schimmel kann auch durch bauliche Mängel oder Schäden am Haus gefördert werden. Rohrbrüche, ein defektes Dach, aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Keller und Risse im Mauerwerk sorgen ebenso dafür, dass sich die unliebsamen Pilzsporen schnell ausbreiten. Ist davon auszugehen, dass der Schimmel sich infolge derartiger Gründe bei Ihnen ausgebreitet hat, dann sollten Sie nicht nur die Schimmelentfernung, sondern auch den Grund für die Ausbreitung angehen. In der Regel ist es empfehlenswert, hier einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der Ihnen genau erklären kann, was zu tun ist, um wiederkehrenden Befall zu verhindern.

Häufige Ursachen für Schimmel:

  • Bauliche Mängel
  • Falsches Heiz- und Lüftverhalten
  • Schlechte Luftzirkulation
  • Wasserschäden
  • Nicht eingehaltene Trocknungszeiten bei Bauarbeiten
  • Wärmebrücken

Selbst Schimmel entfernen oder Fachmann rufen?

Wenn der Schimmel sich noch nicht allzu stark ausgebreitet hat und die Ursache nicht bei baulichen Mängeln zu suchen ist, können Sie die Schimmelbeseitigung problemlos selbst angehen. Als Faustregel können Sie sich merken: Nehmen die Schimmelflecken an der Wand weniger als einen Quadratmeter ein, dann können Sie selbst Hand anlegen. Bei großflächigerem Befall sollten Sie besser einen Profi beauftragen. Selbiges gilt, wenn Sie Allergiker oder Asthmatiker sind: Die Schimmelsporen können in die Atemwege gelangen sowie allergische oder reizende Reaktionen auslösen, weshalb nur gesunde Menschen die Entfernung durchführen sollten.

Was kostet die professionelle Schimmelentfernung?

Entscheiden Sie sich dafür, einen Fachbetrieb zu beauftragen, dann müssen Sie mit Kosten von etwa 120 bis 160 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hinzu kommen gegebenenfalls Anfahrtskosten sowie die Gebühren für die Nachkontrolle.

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Den richtigen Schimmelentferner wählen: Darauf müssen Sie achten

Die Baumarktregale sind gefüllt mit den unterschiedlichsten Schimmelreinigern, was die Wahl nicht gerade einfach macht. Besonders wirkungsvoll sind chlorhaltige Mittel. Allerdings hält sich der unangenehme Geruch von Chlor leider sehr lange, weshalb Sie vor allem bei Wohn- und Aufenthaltsräumen besser zu chlorfreien Varianten greifen sollten.

Achten Sie auch darauf, den richtigen Entferner für den entsprechenden Untergrund zu wählen: Unterschieden wird meist zwischen Mitteln für nicht saugfähige, glatte Flächen wie Fliesen und solchen für mineralische Untergründe wie Putz und Tapeten.

Möchten Sie den Einsatz von Chemikalien vermeiden, dann können Sie stattdessen auch auf Alkohol oder Essig setzen. Allerdings haben beide Hausmittel ihre Nachteile. Bei Alkohol müssen Sie auf eine mindestens 70-prozentige Lösung setzen, die wiederum hochentflammbar ist. Achten Sie daher besonders darauf, vor und nach der Entfernung keine Zigaretten oder Kerzen zu entzünden. Essig wiederum entfaltet seine schimmellösende Wirkung nur auf nicht-kalkhaltigem Grund. Häufig enthalten Tapeten und Farben jedoch Kalk als Bindemittel, was der erfolgreichen Schimmelbeseitigung im Weg steht.

Schimmelbeseitigung: Die richtige Vorbereitung

Haben Sie die Ursache für den Schimmel in Erfahrung gebracht und trauen Sie sich die Entfernung selbst zu, dann müssen Sie sich zunächst ausreichend vorbereiten. Wichtig ist, dass Sie sich selbst schützen, indem Sie sich Sicherheitskleidung, eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille besorgen. Wichtig: Entfernen Sie den Schimmel nie in trockenem Zustand, da sich die Sporen sonst schnurstracks in der Luft verbreiten können.

Haben Sie die nötige Schutzkleidung angelegt, müssen Sie als Nächstes alle Fenster öffnen, um eine ausreichende Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Schließen Sie außerdem die Türen zu angrenzenden, nicht von Schimmel befallenen Räumen, damit sich die Sporen nicht ausbreiten können. Denken Sie auch daran, nicht befallene Möbel zur Seite zu stellen und mit einer Abdeckfolie zu schützen.

Schimmel an der Wand entfernen: So geht’s

Sind alle Vorbereitungen getroffen und haben Sie den passenden Schimmelentferner zur Hand, können Sie mit der eigentlichen Beseitigung loslegen. Zunächst müssen Sie die betroffene Stelle mit dem Schimmelentferner besprühen. Halten Sie sich dabei genau an die Anweisungen des jeweiligen Herstellers, vor allem was die Einwirkzeit betrifft.

Im Anschluss können Sie die Stelle ganz einfach mit einem Tuch abwischen und den Schimmel so abtragen. Sollten die Flecken noch nicht gänzlich verschwunden sein, müssen Sie die Prozedur eventuell ein weiteres Mal wiederholen. Denken Sie im Anschluss daran, sich zu waschen. Auch Ihrer Kleidung sollten Sie im Anschluss einen Waschgang bei möglichst hoher Temperatur gönnen. Dasselbe gilt für das verwendete Tuch. Schimmelentferner können Flecken auf Tapeten hinterlassen, weshalb Sie die entsprechende Stelle im Anschluss eventuell neu tapezieren oder streichen müssen. Bei Letzterem können Sie auf schimmelabweisende Farbe setzen, was neuem Befall gleichzeitig vorbeugt.

Etwas komplizierter wird die Schimmelentfernung, wenn der Schimmel sich nicht nur oberflächlich breitgemacht hat. Ist der darunterliegende Putz betroffen, müssen Sie die betroffenen Stellen großzügig abschlagen. Im Anschluss tragen Sie neuen Putz auf. Achten Sie darauf, diesen gut durchtrocknen zu lassen. Ist die Stelle vollständig getrocknet, können Sie auch hier wieder zu Tapete oder Wandfarbe greifen. Den abgeschlagenen Putz können Sie in gut verschlossenen Müllsäcken im Hausmüll entsorgen.

Schimmel im Bad beseitigen

Im Bad ist die Schimmelbeseitigung meist etwas einfacher als im Wohn- oder Schlafzimmer, vor allem wenn nur glatte Oberflächen betroffen sind. Hier können Sie auf einen chlorhaltigen Schimmelentferner speziell für das Bad setzen, um schwarze Flecken an Fliesen oder Fugen ganz einfach zu entfernen. In der Regel müssen Sie die betroffene Stelle nur einsprühen, die angegebene Einwirkzeit abwarten und alles mit einem Tuch abwischen.

Ist der Schimmel bereits ins Innere der Silikonfugen eingedrungen, dann müssen Sie diese allerdings erneuern. Ersetzen können Sie die alten Dichtungen etwa durch Sanitärsilikon, das mit einem speziellen Anti-Schimmel-Zusatz versehen ist. Sie sorgen so dafür, dass sich die Pilze nicht allzu schnell wieder ansammeln.

Schimmel auf Möbeln entfernen

Auch Textilien fallen häufig Schimmelbefall zum Opfer. Gut ist es dann, wenn Sie die Bezüge abnehmen und reinigen können. Haben Sie einen Staubsauger mit Feinfilter zu Hause, sollten Sie die Möbel vorher gründlich absaugen. Achten Sie darauf, beim Waschen möglichst hohe Temperaturen zu verwenden, um den Schimmel auch wirklich abzutöten. Lassen sich die Bezüge nicht abnehmen und ist eine gründliche Reinigung nicht möglich, ist es empfehlenswert, die Möbel zu entsorgen.

Bei Holzmöbeln empfiehlt es sich, diese mit einem Essig-Wasser-Gemisch zu reinigen. Noch wirkungsvoller ist Isopropanol.

Fazit: Kleinflächiger Schimmelbefall lässt sich gut selbst entfernen

Bei einzelnen schwarzen Schimmelflecken an Wänden oder Fugen müssen Sie nicht direkt in Panik verfallen. Sie können die gesundheitsschädigenden Sporen in diesem Fall meist gut selbst entfernen. Achten Sie allerdings darauf, alle Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten: Setzen Sie etwa auf Schutzkleidung und achten Sie auf eine gute Luftzirkulation. Hat sich der Schimmel jedoch großflächig ausgebreitet oder geht er auf bauliche Mängel oder einen Wasserrohrbruch zurück, dann müssen Sie wohl oder übel einen Fachmann mit der Beseitigung beauftragen. Hier müssen Sie mit Kosten in Höhe von ca. 120 bis 160 Euro pro Quadratmeter rechnen. Außerdem sollten Sie die Baumängel, die für den Schimmelbefall ursächlich waren, beseitigen lassen, was für weitere Kosten sorgt.

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Bildnachweis: Dmitriy Utlanov / Shutterstock.com

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