Zinsstrukturkurve: Was sagt sie aus?

Die Zinsstrukturkurve zeigt das Verhältnis zwischen Zinssatz und Laufzeit als grafische Darstellung bei Anleihen oder Krediten. Für Anleger und Investoren aber auch für Kreditnehmer ist die Zinskurve ein wichtiger Indikator für die zu erwartende Entwicklung. Auf einen Blick ist zu erkennen, wie sich Zinssätze bei kurz-, mittel- und langfristigen Laufzeiten verändern. In vielen Ländern werden täglich Zinsstrukturkurven für börsennotierte Anleihen veröffentlicht.

Wofür braucht man die Zinskurve in der Immobilienfinanzierung?

Bei der Baufinanzierung gibt es verschiedene Zinsbindungsfristen. Die Zinsstrukturkurve zeigt, wie sich die Sollzinssätze und Laufzeiten zueinander verhalten. Wer eine Darlehensaufnahme plant, kann aus der aktuellen Zinskurve die mögliche Entwicklung der Bauzinsen entnehmen und so entscheiden, ob eine kurzfristige oder längerfristige Zinsfestschreibung sinnvoll ist.

Während in Zeiten hoher Zinsen Festschreibungszeiten mit kurzer Zinsbindung empfehlenswert sind, ist es bei niedrigem Zinsniveau sinnvoll, eine möglichst lange Sollzinsbindung zu wählen.

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Wie kommen die Verläufe der Zinsstrukturkurve zustande?

Die Zinsstrukturkurve kann unterschiedliche Verläufe haben:

Zinsstrukturkurve
Verschiedene Verläufe der Zinsstrukturkurve

Normale Zinsstrukturkurve: Die Grafik zeigt, dass der Zinssatz mit zunehmender Laufzeit ansteigt. Kurzfristige Anlagen erzielen eine geringere Rendite als längerfristige Investitionen. Kredite mit kurzen Laufzeiten sind günstiger als längerfristige Darlehen. Da für Anleger oder Kreditgeber das Risiko mit zunehmender Laufzeit steigt, sind die Zinsen entsprechend höher.

Die normale Zinskurve dokumentiert zudem die Konjunkturerwartung der Marktteilnehmer. Ist von einer positiven Entwicklung auszugehen, wird die sie steiler, das heißt, mit zunehmender Laufzeit steigen die Zinsen stärker an.

Flache Zinsstrukturkurve: Bei der flachen Zinskurve verändern sich die Zinssätze nicht und bleiben unabhängig von der Laufzeit gleich. Die Kurve wird in der Regel bei einer Verschlechterung der Wirtschaftslage flacher. Experten gehen davon aus, dass das Abflachen eine Rezession ankündigt.

Inverse Zinsstrukturkurve: Die inverse Zinskurve wird auch als negative Zinsstrukturkurve bezeichnet. Aus der Grafik wird ersichtlich, dass die Zinssätze mit ansteigender Laufzeit sinken. Teuer ist in diesem Fall vor allem die kurzfristige Beschaffung von Liquidität, insgesamt sind die Konjunkturerwartungen schwach. Bei dieser Zinsstruktur deuten alle Anzeichen auf eine Rezession hin.

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